Kühe lieben das junge Frühlingsgras. Entsprechend packen sie ein, sobald sie länger auf der Weide sind. Doch das kann heikel werden und unter Umständen böse enden.
Weidetetanie kann im Extremfall zum Tod führen. Schuld daran ist ein Magnesiummangel, der die Muskeln verkrampfen lässt. Deshalb müssen die Kühe gut auf die Frühlingsweide vorbereitet werden.
Kühe lieben das junge Frühlingsgras. Entsprechend packen sie ein, sobald sie länger auf der Weide sind. Doch das kann heikel werden und unter Umständen böse enden.
Dann nämlich, wenn eine Kuh festliegt und nicht mehr aufstehen kann oder im Extremfall auf der Weide tot umfällt. Ursache ist ein Magnesiummangel im Blut. Die Krankheit wird, wenn sie auf der Weide auftritt, als Weidetetanie bezeichnet.
Kalium hemmt Aufnahme
Wenn es zu einer Tetanie kommt, sind verschiedene Faktoren im Spiel. Die wichtigsten sind der Magnesiumgehalt der Ration sowie die Aufnahmerate von Magnesium im Tier. Junges Gras im ersten Aufwuchs enthält einen Drittel weniger Magnesium als die folgenden Schnitte. Zudem ist es kalium- und rohproteinreich, und Kalium hemmt die Magnesiumaufnahme.
Auch die schnelle Passagerate führt dazu, dass kaum Magnesium in die Blutbahn gelangt. Betroffen sind meist ältere Kühe, die das im Körper gespeicherte Magnesium nicht mehr so flexibel freisetzen können, und Kühe mit einer hohen Leistungen.
Magnesium, Kalzium und die Muskeln
Magnesium ist an vielen Enzymen beteiligt und erfüllt lebenswichtige Funktionen. In den Muskelzellen ist das Magnesium als Gegenspieler zum Kalzium wirksam. Während das Kalzium die Muskelkontraktion verursacht, wird Magnesium zum Lösen des Muskels benötigt.
Dieses Zusammenspiel ist enorm wichtig, da sämtliche Bewegungen nur durch das Zusammenspiel von Anspannen und Lösen der Muskeln möglich sind. Dieses Prinzip gilt nicht nur für Muskeln im Bewegungsapparat, sondern beispielsweise auch für den Herzmuskel. Entsprechend führt ein akuter Magnesiummangel zu einer Verkrampfung der Muskeln und im Extremfall dadurch zum Tod. sum
Vorbeugen kann man in erster Linie durch eine ausreichende Magnesiumversorgung: Entweder man setzt einen Mineralstoff mit erhöhtem Magnesiumgehalt ein, oder man verabreicht mehr vom «normalen» Mineralstoff.
Auch eine ausreichende Natriumversorgung durch Viehsalz muss sichergestellt werden. Ausserdem kann durch die Fütterung von Heu oder Maissilage im Stall vor dem Weidegang das Risiko einer Weidetetanie gesenkt werden.
Im Notfall ein Gel
Bei Tieren, die Anzeichen einer Tetanie (siehe Kasten) zeigen, ist eine sofortige orale Magnesiumgabe nötig. Diese erfolgt am einfachsten mit einem magnesiumhaltigen Gel. Tritt bei einem Tier eine Tetanie auf, sollte die Mineralstoffgabe für alle Tiere erhöht werden. Bei festliegenden Tieren mit Krampferscheinungen muss der Tierarzt gerufen werden.
Zuckungen, Krämpfe und Festliegen
Eine akute Weidetetanie zeigt sich in Krämpfen, die meist mit Ohrenschlagen und heftigem Augenzwinkern beginnen. Es treten Zuckungen der Muskeln an den Gliedmassen sowie ein gestreckter Kopf durch Krämpfe der Halsmuskulatur auf.
Häufig sind die Tiere extrem erregt, rennen gegen Hindernisse an und sind auch aggressiv. Binnen weniger Minuten bis Stunden kommt es zum Festliegen mit zurückgestrecktem Kopf und rudernden Beinen sowie zu Apathie.
Die Hinterbeine sind steif und überkreuzen sich. Jeder äussere Reiz kann neue Krampfanfälle auslösen. Typisch ist auch Herzrasen. Der Tod tritt ohne Behandlung durch Herz-Kreislauf-Versagen ein. sum
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